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Erst mal ich finde die Idee klasse, über ehemalige Pflegehunde zu schreiben. Alle meine Pflegehunde haben jeder für sich einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen, und wenn ich erst mal loslege, könnte ich seitenlang von ihnen berichten.
Ich denke bei mir ist es so, das sich mein erster und mein letzter Pflegehund tief in mein Herz geschlichen haben. An Beide denke ich mit viel Freude aber auch mit viel Trauer in meinem Herzen. Bei Michel und mir gab es den Spruch .....“Alles nur kein Schnauzer“... nicht, weil wir keine Schnauzer als Pflegehund haben wollten, sondern weil die Hunde die bei uns in Pflege waren eben alles nur keine Schnauzer waren.
Mein erster Pflegehund war ein Pulimix. Bumi hat sich sofort total problemlos in mein Rudel eingefunden. Mein Sonnenschein, der mir aber auch ordentlich Kopfzerbrechen bereitet hat. Er wollte nicht richtig fressen, dann bekam er durch die Umstellung eine Infektion mit Fieber und Durchfall, die Tierärztin war Dauergast bei uns. Ich habe tagelang mit ihm im Arm zusammen in meinem Sessel geschlafen. Als er dann endlich wieder fit war und ich anfing begeistert von im zu berichten, kam auch sehr schnell eine ganz tolle Bewerbung für ihn. Die Leute waren so nett und es hat sofort auf Anhieb gepasst. Ich habe mir so sehr gewünscht auch nur den kleinsten Zweifel haben zu können um Bumi noch ein bisschen bei mir behalten zu können aber da war gar nichts und so musste ich ihn schweren Herzens ziehen lassen. Er ist total begeistert mit seine neuen Menschen mitgelaufen, allerdings als er am Auto merkte das ich nicht mitkam wollte er doch nicht mehr einsteigen. Ich musste ihn dann auf den Arm nehmen und in das Auto heben. Den letzten Blick den er mir noch zugeworfen hat werde ich niemals in meinem Leben vergessen. Tapfer habe ich gewartet, bis er außer Sichtweite war und dann war ich für die nächsten Stunden nicht mehr ansprechbar. Alles ist mir durch den Kopf geschossen.... Du bist ein Verräter und gibst ihn einfach weg. Kann ihn überhaupt jemand so gut versorgen wie du, kommt der kleine Mann in seiner neuen Umgebung zurecht..... Erst als die ersten Bilder aus seinem neuen zuhause kamen und ich sehen konnte, wie glücklich er dort war und noch ist, ging es mir wieder besser. Ich schwöre, zu diesem Zeitpunkt hätte ich meine Hand dafür ins Feuer gelegt, das ich nie wieder Pflegestelle sein würde. Aber das Leben hat nun mal seine eigenen Regeln und man muss sie so hinnehmen, wie sie sind, auch wenn da manchmal sehr schwer fällt. Das musste ich sehr schmerzlich bei unserm letzten Pflegehund erfahren. Szuri, auch wieder alle nur kein Schnauzer. Als er von seinem Fahrer bei uns ausgeladen wurde, fragte er mich, ob der Hund bei mir bleiben würde. Als ich ihn irritert fragte wieso er das Wissen wollte grinste er mich nur ganz bereit an und meinte.... na dann viel Spaß, das ist ein ganz schönes Früchtchen. Ja und das war er auch, dreist und frech. Auf den ersten Blick keine Schönheit, aber auf den 2 Blick ein Herzensbrecher. Dieser kleine Kerl hat unser ganzes Haus auf den Kopf gestellt, vor ihm war nichts sicher. Szuri ist über Tische und Stühle geklettert, hat überall Essen geklaut und hat bei der Vergabe vom Selbstbewusstsein mindestens 10 x hier gebellt. Für ihn war alles selbstverständlich und alles hatte sich nur und ausschließlich um ihn zu drehen. Für Szuri kamen trotz toller Bilder und Texte keine Bewerbungen und irgendwann hatte er Michel und mich soweit eingelullt das wir anfinge uns zu überlegen, ob wir ihn nicht behalten wollen...... aber der Mensch denkt und das Schicksal lenkt, leider. Szuri ist durch einen tragischen Unfall mit einem meiner Pferde ums Leben gekommen. Für Michel und mich auch heute noch unfassbar und mit sehr viel Trauer und Schmerz verbunden. Der kleine Kerl fehlt uns so unendlich und wir hätten gerne noch mehr Zeit mit ihm verbracht. Ich habe viele tröstende Worte von lieben Menschen, die mit uns gelitten haben erhalten und bei vielen konnte ich mich dafür nicht mal mehr bedanken. Einige sind mir davon besonders in Erinnerung geblieben.
Danke an Danny für dieses Gedicht: Still, seid leise - es ist ein Engel auf der Reise. Er sollte nur kurz bei euch sein, warum er ging weiß Gott allein. Ein Hauch nur bleibt von ihm zurück in eurem Herz ein großes Stück. Er wird noch immer bei euch sein, vergesst ihn nicht, er war so klein. Geht nun ein Wind an mildem Tag, so denkt es sei sein Flügelschlag. Und wenn ihr fragt, wo mag er sein? Ein Engel, der ist nie allein! Er kann jetzt alle Farben sehen, auf Pfoten durch die Wolken gehen. Und wenn ihr ihn auch so vermisst, und weint, weil er nicht bei euch ist. Dann denkt, im Himmel, wo‘s ihn gibt, erzählt er stolz: Ich werd geliebt!
Und danke an Sandra und Monique für diese lieben Worte: Ich bin da..... war nie wirklich weg......denn das was du in deinem Herzen trägst, wird ewig leben......
_________________ Die kalte Schnauze eines Hundes ist erfreulich warm gegen die Kaltschnäuzigkeit mancher Mitmenschen. (Ernst R. Hauschka)
Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt. (Mahatma Gandhi)
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