Hallo, ihr Lieben da draußen! Ich bin´s, euer Flynn, der liebenswerte Hundebub und Schatz auf vier Pfoten. Ich wollte mich mal wieder melden und euch mitteilen, wie es bei mir weiterhin so gelaufen ist.
„Gelaufen“ ist schon mal ein gutes Stichwort für den Anfang. Mein Frauchen hat mir nämlich schon den ersten Kosenamen verpasst. Die nennt mich nur noch „Flitzi“, obwohl ich eigentlich „Flynn“ heiße. Das kommt daher, weil ich immer nur Vollgas gebe beim Laufen. Irgendwie hat sie gemeint, ich hätte nur einen einzigen Schalter: „An oder Aus“. Mein Herrchen hat hier ja schon ein Foto ins Forum eingestellt, auf dem ich gerade Vollgas gebe.
Da haben wir Bekannte besucht im Bayerischen Wald. Die haben dort voll das hammergroße Grundstück. Leider mit Zaun drumrum. Daher konnte ich nicht mein Ding machen, aber zumindest mal richtig Vollgas geben ohne das ganze Schleppleinenklimbim und den Fallschirm. Zwei nette Hundedamen wohnen da auch auf dem Grundstück. Rhodesian-Ridgeback-Mädels, aber irgendwie nicht so meine Gewichtsklasse. Hab´ da beim Spielen schon ein bisserl einstecken müssen. Aber Spaß gemacht hat´s trotzdem.
Inzwischen habe ich mich sehr gut eingelebt und kenne zu Hause die ganzen Abläufe. Ich kann mich im Haus frei bewegen. Naja, fast frei. Die Couchsache ist seit meinem letzten Bericht immer noch zu meinen Ungunsten geregelt. Auch gibt´s hier noch eine Tabuzone und die ist in der Küche. Vor der Arbeitsfläche, vorm Herd und vorm Kühlschrank muss ich weg bleiben. Herrchen meint, er braucht keinen Hilfskoch. Bislang ist in dem Bereich für mich noch nix abgefallen, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich halte mich außerhalb dieser Zone auf, bleibe aber wachsam.
Dafür gibt’s im Haus noch andere tolle Dinge zu entdecken. Eine Sache ist der kleine Raum im Flur, bei dem mir Frauchen eingebläut hat, dass es sich um die „Kammer des Schreckens und des Todes“ handelt. Darin sind nämlich sämtliche Essenvorräte gelagert. Meine Alten sagen Speisekammer dazu. Leider ist der Raum so klein, dass es sofort auffällt, wenn ich mich da mit reinschleiche. Aber, da mal über Nacht eingesperrt werden, das wär´s. Mein Hundeherz würde aufgehen und meine Wampe natürlich auch.
Ein anderer Raum befindet sich im Keller. Das ist aus meiner Sicht eine „Schatzkammer“. Wie bei „Ali Baba und die 40 Räuber“. Nur der Spruch „Sesam öffne dich“ funktioniert leider nicht. Da drin stehen zwei große Kunststofftonnen mit abschließbarem Deckel. Ich würde am liebsten wie einst Diogenes von Sinope in einer dieser Tonnen wohnen.
Eine davon ist randvoll mit 15 Kilo bestem Trockenfutter. Die andere ist mit leckeren Sachen wie Schlund, Ochsenziemer und getrockneten Pansen gefüllt. Daneben steht so eine weiße Kiste wo es schweinekalt drin ist. Die sagen Gefriertruhe dazu. Da ist unser Fleisch drin. Das gibt’s so ein- bis zweimal die Woche. Ich muss euch sagen, das Catering hier ist einwandfrei.
Bei meinem letzten Bericht habe ich euch ja erzählt, dass Frauchen immer per Trillerpfeife den Start des Essens anpfeift. Damit hat sie vor einiger Zeit aufgehört. Jetzt pfeift sie mir nur noch beim Gassi hinterher, wenn sie mal die Schleppleine fallen lässt und ich mein eigenes Ding mache und zu weit weglaufen will.
Irgendwie wird dann in meinem Kopf so ein kleiner Reflex ausgelöst und ich hau´ automatisch ´nen Stopp rein, laufe zu Frauchen zurück und krieg dann meine Lieblingsleckerlies. Das ist klein geschnipselter Emmentaler. Dafür könnt´ ich töten. Mein Frauchen hat schon gemutmaßt, dass ich gar nicht aus Rumänien sondern aus der Schweiz oder Holland komme, weil ich so gern Käse mag. Mittlerweile kann ich schon zwei Pfeifsignale unterscheiden. Langer Pfiff heißt, ich soll sofort und ohne Umwege Retour kommen. Kurzer Pfiff bedeutet, ich muss mich sofort hinsetzen. Ich bin schon ein schlauer Bub, ich versteh sogar zwei Pfeifen.
Und wer jetzt glaubt, ich würde mit zwei Pfeifen nicht die Signale, sondern Herrchen und Frauchen meinen, der darf denken was er möchte….
Nachdem es nun draußen kälter geworden ist, wurde im Garten das Wasser abgestellt. Meine Hundeschwester und ich sind nämlich bei Siffwetter immer im Garten mit dem Gartenschlauch nach dem Gassi abgespritzt und gereinigt worden. Das war eigentlich immer ganz lustig.
Jetzt wurde die Hundewaschanlage in die Dusche im Keller verlegt. Luna hat´s mir ein paar Mal vorgemacht und ist freiwillig in diese komische Glasbox gestiegen. Mir war das nicht geheuer in das enge Ding zu gehen. Aber Frauchen hat dann immer wieder Käsewürfel in die Glasbox geschmissen und jetzt find ich die Hundewaschanlage saucool. Mittlerweile flitze ich schon als erster los und versuche vor Luna dran zu kommen. Schließlich könnte da ja schon ein Käsewürfel drin liegen. Und außerdem bin ich ja der Bademeister „Flitzi“.
Das mit dem Flitzen ist echt eine vertrackte Sache. Welcher Hund kann schon von sich sagen, dass er sein Frauchen flach gelegt hat. Damit meine ich nicht, was jetzt so manchen Zottenreißer in den Sinn kommt. Nö, ich hab das anders geschafft und zwar hab ich mal wieder meinen Flitzi-Flippi gehabt und wollte meiner Hundeschwester Luna hinterher. Dabei bin ich einmal um Frauchen rum geflitzt und dabei hat sich die Schleppleine um Frauchens Beine gewickelt.
Was soll ich sagen, die Alte ist abgehoben wie ein „Starfighter“ und ist gleich wieder gelandet wie ein Öltanker. Quasi Bungee-Jumping in der Horizontalen. Diesen Bungee-Move hab ich insgesamt zweimal bei Frauchen und einmal bei Herrchen geschafft. Das klingt jetzt zwar lustig, aber es war mir saupeinlich. Ich bin dann sofort hin und zum Glück ist keinem was passiert. Seitdem passen die mega auf.
Naja, ein bisserl Schadenfreude ist schon auch mit dabei. Schließlich werde ich oft nach Strich und Faden verarscht. Vor allem im Wald mit diesen komischen Antijagdtraining, welches der Spasspolizist „Peter“ mit meinen Alten abzieht.
Ich gebe ja zu, ich interessiere mich für die Tiere, die im Wald wohnen und achte auf jedes Geräusch. Und was soll ich sagen, die Geräusche überfrachten mich manchmal. Sehr oft, wenn ich glaube, was in der Nase zu haben, fängt es in den Büschen entlang des Weges an zu rascheln.
Meine Hundeschwester Luna hat mir gepetzt, dass mein Herrchen dafür verantwortlich ist. Der Sack schmeißt nämlich dann oft Kieselsteine in die Büsche, wenn ich mit Frauchen voraus geh. Ich meine dann immer es könnte eines der Tiere sein. Aber nach einiger Zeit wird mir das dann zu doof und ich wende mich meinem Frauchen zu. Da steckt eine wirklich fiese Masche dahinter. Aber ich mag´s nicht so recht glauben. Gesehen hab ich ihn dabei nämlich noch nicht. Aber dafür sehe ich manchmal eins der Tiere im Wald.
Wenn ich ein Reh entdecke, bleib ich sofort stehen und setz mich hin. Frauchen ist dann total happy und schmeißt mit Käsewürfeln um sich. Klar würde ich mal gern so einem Reh hinterher laufen, aber dann verpasse ich die „Käsewürfelschmeißparty“, die Frauchen dann veranstaltet und Luna würde alles alleine bekommen. Der Goldie-Spaß-Bremse sind die Rehe und Hasen egal. Golden-Retriever und Jagdhund?! Von wegen! Naja, und wahrscheinlich würde ich bloß wieder im Fallschirm landen wegen der Schleppleine.
Frauchen meint, dass ich noch ziemlich lange an der Schleppleine gehen muss, weil ich noch nicht alles kann, so wie sie es gerne hätte. Dabei kann ich doch schon sehr viele Kommandos. Mein absolutes Lieblingskommando ist „Korbi“.
Das bedeutet, dass Luna und ich jeweils in unsere Hundebetten müssen. Unmittelbar davor hör ich meistens, wie die Türe von „Ali Baba´s Schatzkammer“ sich öffnet. Ich flitz dann die Kellertreppe runter und postiere mich sicherheitshalber vor der Türe. Herrchen oder Frauchen kommen dann raus und ich riech schon, dass eine der Tonnen, in welchen ich gerne wohnen würde, geöffnet worden ist. Und, wenn dann noch das Kommando „Korbi“ kommt, dann gibt’s Pansen oder ein Stück Ochsenziemer. Ich renn dann sofort die Treppe wieder hoch und hechte in mein Hundebett. Das wird dann dabei meistens um einen Meter nach hinten versetzt und schlittert ein Stück durchs Zimmer. Dann gibt’s immer das besondere Leckerli.
Apropos, besonderes Leckerli. Frauchen ist ziemlich dahinter, dass ich ausgelastet bin, wie sie sagt. Deswegen treffen wir uns ab und zu mit anderen Hundekumpels auf einem Gelände, wo viele Häuser und Beton um uns rum sind. Beim ersten Mal war ich ziemlich verwirrt.
Erst recht, als mir dann jemand eine Tüte mit einem T-Shirt und einer Socke unter die Nase gehalten hat und ich an eine Schleppleine geschnallt worden bin. Aus der Tüte hat´s dann irgendwie nach einem Frauchen von meinen Hundekumpels gerochen. Ich wusste zunächst nicht, was das soll.
Nach ein paar Metern hab ich dann die zweite Socke gefunden mit einem meiner geliebten Käsewürfel drauf. Ein Stück weiter lag dann nochmal ein T-Shirt mit ´nem Käsewürfel. Ich bin dann einfach meiner Nase nach, während mein Frauchen total happy hinten am anderen Ende der Schleppi hing. Und Bingo, gleich um die Ecke saß dann das Frauchen von meinem Kumpel „Eddi“. Die hatte dann eine kleine Dose voll mit Käsewürfel nur für mich alleine. Mein Frauchen hat sich gefreut, wie Sau und ich wurde gelobt, wie wenn ich gerade den Nobelpreis bekommen hätte.
Die nennen das „Mantrailing“. Dabei geht es darum, nur an Hand des Geruchs einen anderen Menschen zu finden, denn der hat meine Büchse mit Käsewürfeln. Ich bin zwar noch ein Anfänger auf diesem Gebiet, habe aber das Prinzip schon verstanden und schaffe schon kurze, einfache Strecken.
Ich finde, dass „Mantrailing“ saucool ist und hoffe, dass ich mal so gut werde, wie meine Hundeschwester Luna oder mein Kumpel „Eddi“. Die können das verdammt weit. Naja, aber irgendwas müssen Goldies schließlich auch können außer schwimmen und sich komplett einsauen.
So, liebe Fan-Gemeinde, das soll´s für heute mal wieder gewesen sein. Ich wünsche Euch eine schöne Zeit und coole Gassis. Bis dahin……
Euer Flynn Der lustige Hundebub und Schatz auf vier Pfoten.
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