Ich glaube, über alle zu schreiben wäre etwas viel.
Aber wie ich schon gesagt habe, der ERSTE ist immer irgendwo etwas Besonderes.
Als Reiner und ich uns 2010 entschlossen haben, uns als PS zu bewerben, haben wir im Traum nicht daran gedacht was so auf uns zukommt.
Wir sind gerade mit Anni, Mona und unserem Kater Paul in unser eigenes Haus eingezogen und haben uns gedacht, "jetzt haben wir ja mehr Platz, da können wir ja mal versuchen uns im Tierschutz etwas mehr zu engagieren, als nur den Mitgliedsbeitrag im örtlichen Tierheim zu bezahlen.
Unsere Nachbarin schwärmte uns immer von ihrem ehemaligen Riesenschnauzer vor, und da bin ich neugierig geworden und irgendwann auf der Seite einer Tierschutzorganisation gelandet.
Die VK zur Pflegestelle war schnell gemacht und ruck zuck bekamen wir unseren ersten Vorschlag, wen wir nehmen können.
Einen Riesenschnauzer, der z. Zt. in Bayern in einer anderen Pflegestelle sitzt, wo aber keine Zeit mehr für war.
Jetzt muß ich sagen, das zwar eine VK bei uns gemacht worden ist, aber da ging es nur darum, ob ein Hund bei uns auch gut aufgehoben ist. Wir wurden mit keinem Wort darüber aufgeklärt, was für Hunde zu uns kommen könnten, und mit was für Schwierigkeiten wir zu rechnen hätten. Wir hatten zwar vorher auch immer Hunde, aber die waren unkompliziert.
Irgendwie waren wir nur neugierig auf den neuen Hund und nicht darauf vorbereitet was uns so erwarten könnte.
Jedenfalls haben wir dann beschlossen, weil es absolut nicht zu einer Fahrkette für diesen Hund kam, ihn selber aus Bayern abzuholen.
Und da stand er dann bei uns, obwohl aus einer Pflegestelle, war er ziemlich zottelig und ungepflegt.
Was wir auch nicht wußten, er war in der Organisation kein Unbekannter. Obwohl er Begleithundprüfung hatte und auch einen guten, lieben Charakter, war er schon von Einigen innerhalb der Orga trotz Riesenschnauzererfahrung, wieder zurückgegeben worden, weil er eben sehr heftig war. Es wurde wohl keiner so richtig fertig mit ihm.
Wenn Besuch kam, oder es an der Tür klingelte rastete er völlig aus. Mit unseren Hunden vertrug er sich eigentlich ganz gut, allerdings hatte Anni ihn direkt am zweiten Tag kurz am Hinterbein geschnappt, so das er getackert werden mußte und einen Kragen bekam.
Danach ist allerdings in die Richtung nie wieder etwas vorgekommen.
Er hat uns oft unsere letzten Nerven gekostet und viele Bewerber kamen und gingen wieder ohne ihn.
Allerdings fiel uns mit der Zeit der Gedanke das er uns wieder verläßt immer schwerer. Also beschlossen wir, mit ihm in den Urlaub zu fahren und wenn das klappt, bleibt er bei uns.
Der Urlaub war dann auch richtig schön und wir haben gesagt, das er nicht mehr weg geht.
Vor allem Reiner hing sehr an ihm.
Ich wäre aber gerne weiter PS geblieben und mit so einem heftigen Hund und unseren Beiden wäre das nicht möglich gewesen.
Also haben wir uns nach langen Diskussionen uns noch mal umentschieden, ihm ein schönes zu Hause zu suchen und weiterhin andern Hunden zu helfen.
Irgendwann, er war mindestens ein halbes Jahr bei uns, viele Bewerber später, kam dann doch eine Familie mit zwei kleinen Jungs, für die der Duke wie gemacht zu sein schien. Als sie zu uns kamen, war sofort klar, DAS IST RICHTIG.
Sie nahmen ihn freudestrahlend mit, und ich hörte auch bei späteren Kontakten nur Gutes über Duki und den Kindern.
Absolut fassungslos waren wir, als nicht mal ein Jahr später die Nachricht kam, dass er an Knochenkrebs erkrankt war und kurz darauf über die RBB gehen mußte.
Selbst jetzt, wo ich das schreibe, fange ich noch an zu heulen.
Duke, Du warst die liebenswürdigste Nervensäge, die ich kannte.